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Feuerwiderstandsdauer

Im Brandfall verkohlt die äußere Holzschicht. Die Holzkohle wirkt wie eine Dämmung und verzögert den weiteren Abbrand. Tragwerke aus Holz lassen sich unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit des Abbrandes, der sogenannten Abbrandrate, mit unterschiedlich langen Feuerwiderstandsdauern planen.

Um die jeweilige Feuerwiderstandsdauer zu erreichen, wird das Bauteil unter Abzug der nach der jeweiligen Zeit verkohlten Schichtdicke für den Brandfall bemessen. Da im Brandfall in der Regel etwas geringere rechnerische Lasten anzusetzen sind, ergeben sich für viele Bauvorhaben keine Querschnittsvergrößerungen in Folge der Brandschutzbemessung.

Die Feuerwiderstandsdauer wird in Minuten, in Deutschland in den Stufungen F30, F60 und F90 angegeben. Europäische Klassifizierungen bewerten neben der Tragfähigkeit auch den Temperaturdurchgang (also die Gefahr einer Entzündung brennbarer Baustoffe auf der dem Feuer abgewandten Seite) sowie den Raumabschluss (z.B. den Durchtritt von Rauchgasen). Erneut wird eine Klassifizierung in Minuten angegeben. Üblich sind hier die Feuerwiderstandsklassen REI30, REI60 und REI90. Das R steht dabei für das Tragverhalten, das E für Temperaturdurchgang und das I für den Bauteilabschluss. Zusätzliche Angabe „-m“ kennzeichnet Prüfung gegen einen mechanischen Stoß während der Brandbeanspruchung.