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Der Pavillon in Vollholzbauweise bietet 1500m² © paul ott fotografiert
Holz- und Terrassenfenster sowie Innenwände wurden aus heimischem Holz gefertigt. © paul ott fotografiert
Vorzeigeprojekt in Sachen Gesundheitsförderung und Umweltschutz

Näher am Menschen: LKH Graz
Krankenhäuser in Vollholzbauweise

Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) gilt als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Betriebsführung und des klimafreundlichen Bauens in Österreich. Auf dem Gelände des Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum (LKH) Graz Süd-West hat im Frühjahr 2018 das erste "Holzkrankenhaus" der Steiermark seinen Betrieb aufgenommen. Die Erwartungen an den ersten Holzbau wurden laut Klinikeitung bereits mehr als erfüllt. Die Erfolgsgeschichte soll nun mit einem weiteren Holzbau fortgesetzt werden. 

 

++ Gesundes Raumklima  ++ Schnelle Bauzeit  ++ Klimaschutz  ++ Wiederverwendbar  ++ Modulbauweise  ++ Brettsperrholz

 

 

 „Hier ist ein neuer Weg beschritten worden. In dieser Form gibt es das noch nicht. Holz sorgt für ein wohnliches Ambiente im Krankenhaus und ein angenehmens Raumklima durch atmungsaktive Wände. Als Material steht es den Menschen einfach näher“.

Architekt Dipl.-Ing. Simon Speigner
sps-architekten zt gmbh 

 

 

 

 

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© paul ott fotografiert 

Heilende Holz-Hülle

Seit Frühjahr 2018 wird das Gelände des LKH Graz Süd-West (Standort Süd) durch das s. g. "Holzkrankenhaus" bereichert. Der Pavillon in Vollholzbauweise dient in den nächsten 15 Jahren als Ausweichstation für die optimale Patientenbetreuung, während weitere Klinikgebäude generalsaniert werden.

Ursprünglich hatte der Architekt Irmfried Windbichler den ersten Entwurf mit anderen Baumaterialien geplant. Doch gerade die positiven Eigenschaften von Holz hinsichtlich gesundem Raumklima und heilender Wirkung sollten sich nun auch im patientennahen Bereich bemerkbar machen. So wurde der Entwurf von SPS-architekten als Holz-Modulbauweise umgeplant. Der Holz-Pavillon überzeugt durch Attraktivität und ein innovatives Konzept. Bei der Planung galt es die unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Stationen zu berücksichtigen. Neben der im Vordergund stehenden Funktionalität sollten auch Nachhaltigkeitsaspekte und eine gesunde Atmosphäre im Sinne des Patienten- und Mitarbeiterwohls geschaffen werden. 

Aus diesen Gründen entschied man sich für die Ausführung in Holz. Im Innenausbau wurde ebenfalls großflächig auf heimisches Holz gesetzt, da Holzwände und Holzböden ebenfalls zu einem positives Raumklima beitragen. Zahlreiche Studien belegen schließlich, dass Holz zur Senkung der Pulsfrequenz und zu mehr Entspannung bei den Nutzern führt. Ein relevanter Aspekt, der auch im Hinblick auf die Gesundung psychisch Erkrankter eine wichtige Rolle spielen kann.

 „[...] Es ist das erste Krankenhaus in Vollholzbauweise. So wurde eine Umgebung geschaffen, wo Emotionen und Gefühle Platz haben. Kommt man herein, riecht es nicht nach Krankenhaus, sondern wunderbar nach Holz. Die Atmosphäre kann als Unterstützung für das therapeutische Gespräch dienen“.

Ernst Fartek
Kages-Vorstand für Finanzen und Technik 
 

© paul ott fotografiert

Schnelle Bauzeit

Die gewählte Holzmodulbauweise ermöglichte eine extrem kurze Bauzeit von gerade einmal 6 Monaten und eine leichte Versetzbarkeit des Gebäudes. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzmodule wurde der sonstige Krankenhausbetrieb kaum durch Lärm oder Staub beeinträchtigt. Nach Nutzungsende sind die Pavillon-Zimmer wiederverwendbar und können anderenorts erneut aufgestellt werden. Einem "Baucontainer" ähnlich können die Räume bzw. Module abtransportiert und neu errichtet werden. 

Die Steirische Krankenhausgesellschaft hat mit diesem Gebäude einen Pionierbau errichtet. Er dient sowohl dem Klimaschutz als auch zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und schafft außerdem eine gesundheitsfördernde Raumumgebung für die Patienten. 

„Das moderne Bauwerk ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie vielfältig Holz zum Einsatz kommen kann. Das könnte beispielgebend für den öffentlichen Bereich und speziell für den medizinischen Bereich sein“.  

Franz Titschenbacher von Pro:Holz Steiermark. 

Durch das verwendete Holz konnten 795 Tonnen CO2 gebunden werden und ein Vielfaches an CO2 eingespart werden. Der Holzbau beherbergt ca. 1500 m2 für 18 Patientenzimmer für 36 Personen sowie ergänzende Aufenthaltsräume, 4 Therapieräume und zusätzliche Räume für Verwaltung und Administration.  

Blick in eines der Patientenzimmer © paul ott fotografiert
Ausweichstation LKH Graz Süd-West © paul ott fotografiert
© paul ott fotografiert

Projektdaten im Überblick

Bauaufgabe:
Ausweichstation Süd-West Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum (LKH) Graz Standort Süd

Bauherr:
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (www.kages.at)

Bauherrenvertretung:
KAGes-Services, Technisches Dienstleistungszentrum

Betreiber:
Landeskrankenhaus Graz Süd-West

Entwurf:
Irmfried Windbichler, Graz (www.windbichler-arch.com)

Planung:
sps÷architekten zt gmbh, Thalgau (www.sps-architekten.com )

Generalunternehmer:
Strobl Bau - Holzbau GmbH

Brettsperrholz:

Das verbaute Brettsperrholz wurde von der Firma Mayr Melnhof Holz geliefert.
(www.mm-holz.com/)

670 m³ Holz für Bau und Innenausbau 
1000 m² Eichenparkett verlegt 
1200 m² Lärchenfassade montiert 
Holz- und Terrassenfenster wurden aus heimischem Holz gefertigt

Quelle: ProHolz Steiermark 

Fotos: Paul Ott