Holz erweist sich durch seine materialspezifischen Eigenschaften als Multitalent. Nicht von ungefähr zeichnen sich Holzbauten seit Jahrhunderten durch herausragende Langlebigkeit aus. Das macht sie werthaltig und verleiht ihnen etwas Zeitloses. Holzbauten von heute bieten zudem entsprechende Sicherheiten, auch im Brandfall oder bei Erdbeben. Eine Besonderheit von Holz ist außerdem, dass es unempfindlich ist gegen chemisch-aggressive Beanspruchung.
Norwegische Stabkirchen, deutsche Fachwerkhäuser und japanische Tempel sind Zeugen alter Baukulturen und belegen die Dauerhaftigkeit von Holz. Viele dieser Bauwerke haben beachtliche Abmessungen und sind seit Jahrhunderten in Gebrauch. Auch die „modernen“, geklebten tragenden Holzbauteile blicken auf eine inzwischen mehr als einhundertjährige Geschichte zurück.
Der Ingenieurholzbau ermöglicht auf die jeweilige Bauaufgabe abgestimmte Konstruktionen, mit denen sich auch die Anforderungen an den Brandschutz erfüllen lassen. Gebäude aus Holz halten einem Feuer mitunter länger Stand als Gebäude aus anderen Baustoffen. Holz ist zwar brennbar, Bauteile aus Holz brennen aber langsam und kontrollierbar ab – zumindest, wenn sie entsprechend groß dimensioniert wurden. Ein plötzliches Tragwerksversagen bleibt dadurch aus.
Weltweit leben über zwei Millionen Menschen in erdbebengefährdeten Gebieten. Auch in Deutschland gibt es Regionen, in denen Gebäude die Anforderungen an erbebensicheres Bauen erfüllen müssen. Der Holzbau gilt aufgrund seiner geringen Masse als prädestiniert für eine erdbebengerechte Bauweise. Sowohl traditionelle als auch moderne Holzbauten haben bewiesen, dass sie ein Beben nicht nur überstehen, sondern danach auch noch bewohnbar sind.
Holz ist unempfindlich gegenüber den meisten chemisch aggressiven Medien. Das ermöglicht den Einsatz des Naturbaustoffs bei Gebäuden der chemischen Industrie oder der Landwirtschaft. Auch chlorhaltige Raumluft, wie in Schwimmbädern, oder der Kontakt mit Salz, wie bei Salzlagerhallen oder Salzsilos, kann ihm nichts anhaben. Das macht Holz bei diesen Gebäudenutzungen zum fast konkurrenzlosen Baustoff.