Europas Metropolen wachsen, auch in Berlin steigt der Bedarf an neuem und leistbarem Wohnraum stetig. Am Rand des Landschaftsparks Johannisthal, hat die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbh ein autofreies Quartier mit 314 Wohnungen, Gewerbeflächen, einer Großtagespflege für Kinder sowie einer Quartiersgarage mit 123 Stellplätzen für Elektrofahrzeuge und PKW errichtet. Von insgesamt 20 freistehenden Häusern wurden sieben in Holz-Hybridbauweise realisiert.
Der Zuzug in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin ist ungebrochen. Immer mehr Menschen, darunter viele junge Familien, zieht es in die pulsierende Metropole. Daraus resultiert der laufend steigende Bedarf an leistbarem Wohnraum, der trotzdem angemessen hohe Lebensqualität bietet. Aufgrund der geografischen Lage und der jüngeren Geschichte verfügt die Stadt über weitläufige Areale, die ein weiteres Wachstum zulassen. So auch das 2,6 Hektar große Grundstück an der Straße am Flugplatz in Berlin-Johannisthal, wo die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, eine der sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen Berlins, ein neues Quartier errichtet.
Das Quartier „Johannisgärten“ umfasst insgesamt 314 Wohnungen, wovon 156 Wohnungen gemäß der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin als geförderter Wohnraum vermietet werden. Die übrigen Einheiten werden im Schnitt für unter zehn Euro pro Quadratmeter angeboten. Ideale Voraussetzungen unter anderem auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (sowie deren Familien) des nahegelegenen Technologie- und Wissenschaftsstandorts Adlershof. Das städtebauliche Konzept der „Johannisgärten“ ist auf Offenheit und Kommunikation ausgerichtet. Die 20 freistehenden Gebäude gruppieren sich um fünf großzügig dimensionierte Innenhöfe.
HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller
Die Einbindung und Nutzung des Naturbaustoffs Holz passt perfekt in das gesamtheitliche Konzept dieses neuen Quartiers. Bei den Gebäudehüllen haben die Architekten der roedig . schop architekten PartG mbB zwei verschiedene Systeme verwendet, die konstruktiv sinnvoll der Geschossigkeit zugeordnet sind. Für die viergeschossigen Gebäude wählten sie vorgefertigte, nichttragende hochgedämmte Holzrahmenelemente mit einer hinterlüfteten Fichtenfassade in einer Gesamtwanddicke von 40 cm. Dadurch konnten die hohen Anforderungen an den Wärmeschutz optimal erfüllt und die maximale Wohnfläche generiert werden. Aus den notwendigen Brandschotts für die Holzfassade entwickelten sich im Zusammenspiel der Fensterformate die gestalterischen Details der Fassade. Die Vorfertigung von Holzbauelementen ermöglicht von der Planung weg eine schnelle und präzise Bauausführung mit gestalterisch hohem Nutzen für die Architektur.
Für mehr als ein Drittel der neuen Häuser wird Holz für die Gebäudehüllen verwendet. Diese Entscheidung ist wegweisend, weil das Bauen mit Holz extrem schnelle, präzise und robuste Resultate bringt. Darüber hinaus gewährleistet der Einsatz von Holz gute Energiestandards und ein angenehmes Raumklima in den Wohnungen. Umsetzungen wie die ‚Johannisgärten‘ stellen ausgezeichnete Referenzprojekte für die durch die Holzbauweise ökologisch und ökonomisch sinnvollen Neubauten im urbanen Umfeld dar. Rubner Holzbau hat sechs der viergeschossigen Bauwerke (der Gebäudeklasse 4) mit Gebäudehüllen aus vorgefertigten Wandelementen ausgestattet. Das siebente Objekt, das dreigeschossige Sondergebäude mit der KiTa im Erdgeschoss, wurde als Kombination aus umweltfreundlicher Holz-Hybridbauweise und Massivbauweise realisiert.
Die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der freistehenden Objekte mit einer Gebäudehülle aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz errichtet wurden, beweisst, dass auch Mietobjekte im Allgemeinen und teilweise geförderter Wohnraum im Speziellen nachhaltigen Kriterien bei der Errichtung entsprechen können. Darüber hinaus punktet das Projekt „Johannisgärten“ mit einer Reihe nachhaltiger technischer Details, die sich positiv im Lebens- und Wohnalltag bemerkbar machen werden. Auf sechs Gebäuden ist jeweils eine Photovoltaikanlage installiert, die sowohl günstigen als auch CO2-freien Mieterstrom produziert. Die Strompreise liegen spürbar unter den vergleichbaren Markttarifen und leisten damit einen Beitrag zu einer günstigen Gesamtmiete. In den Wohnungen selbst sorgen dezentrale Wohnungsstationen für die Beheizung sowie die Warmwasserbereitung. Die nachhaltige CO2-Einsparung ergibt sich hier durch niedrige Systemtemperaturen, denn das Wasser wird nicht wie sonst üblich zentral auf 60 Grad, sondern erst bei Bedarf in der Wohnung auf 45 Grad erwärmt. Die Energieeinsparung beträgt dadurch vergleichsweise bis zu 30 Prozent. Das Quartier ist außerdem nach dem Standard KfW-Effizienzhaus 55 ausgezeichnet.