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Durch das neu geschaffene Betriebsgebäude können in Lenz nun Anlässe der Internationalen Biathlon-Union (IBU) ausgetragen werden, somit entstand für Sportler und Sportbegeisterte auch ein Treffpunkt, Verpflegungsort und eine Unterkunft. (Bildquelle: Uffer AG, Savognin)
Nordic House Hostel, Biathlon Arena Lantsch/Lenz (CH)

Sporthotel / Nordic House: Multifunktionaler Neubau in Holzbauweise

Auf dem Areal der Biathlon Arena Lenzerheide entstand das multifunktionale Nordic House. Der Bau besteht aus einem betonierten Treppenhauskern und einem Untergeschoss in Massivbauweise. Das übrige Gebäude ist ein vierstöckiger Holzbau. Decken und Wände sind als vorfabrizierte Hohlkasten- bzw. Rippenelemente konzipiert.

Ein Gebäude mit vielen Funktionen 

Durch den Neubau können in Lenz Anlässe der Internationalen Biathlon-Union (IBU) ausgetragen werden, gleichzeitig erhalten Sportler und Sportbegeisterte einen Treffpunkt, Verpflegungsort und eine Unterkunft. Der multifunktionale Nodic House, das in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern erbaut wurde, ergänzt die bestehende Sport-Infrastruktur auf ideale Weise. Nebst Athletikraum, Garderoben für das öffentliche Langlaufzentrum, Bistro und Sportshop bietet das Nordic House moderne und preiswerte Unterkünfte in verschiedenen Mehrbettzimmern für bis zu 60 Personen. 

Als Sinnbild für die nationale Adresse des Biathlonsports kommt dem Neubau besondere Bedeutung zu. Das langgezogene, imposante Volumen ist in Kopf- und Längsteil gegliedert und damit zugleich dem Besucher und der Anlage zugewandt. Der kronenartige Dachabschluss akzentuiert den Kopfbau und bietet dem Besucher Aussicht auf das Biathlon Gelände. Die Längsfassade mit den Bandfenstern ist nach Süden, zu Betrieb und Publikum hin ausgerichtet. Von der rückwärtigen Nordseite aus eröffnet sich der Blick in den nachgelegenen Nadelwald. Im Kopfbau befinden sich die großen, öffentlichen Räume wie Bistro, Seminarraum und Athletikraum. Im kleinteilig Längsteil befinden sich die Unterkünfte, Nasszellen, Garderoben und Büros. 

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Hoher Anspruch an Nutzungsflexibilität 

Die vertikale Erschliessung erfolgt durch den aussteifenden Betonkern im Kopfbau und die markante externe Kaskadentreppe. Dadurch können die Betreiber des Nordic House auf den vier Geschossen gleichzeitig unterschiedliche Veranstaltungen abhalten. Die Wege von Zuschauern, Sportlern und Medienvertretern werden optimal entflechtet und eine sehr hohe Nutzungsflexibilität erreicht. 

Die Multifunktionalität erfordert von den einzelnen Räumen eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit zur einfachen Umnutzung. Das „Nordic House“ soll im Normalbetrieb und im Ausnahmezustand während internationalen Wettkämpfen effizient funktionieren. Die Schlafräume können beispielsweise in Medien- und Funktionärsräumlichkeiten umgewandelt werden. Die Wünsche und Bedürfnisse der vielen verschiedenen beteiligten Partner und Organisationen waren von Anfang an vielfältig. Alle Massnahmen mussten im Einklang mit der gewünschten Bauqualität, Termine und Kosten umgesetzt werden. Eines der entscheidenden Argumente für den Holzbau war das enge Zeitfenster, welches für den Bau zur Verfügung stand. Der Bau startete im Frühjahr 2016 mit den Erdarbeiten. Im August war die Gebäudehülle dicht und der Ausbau konnte beginnen. Im November wurde der Neubau nach nur sieben Monaten Bauzeit an die Bauherrschaft übergeben. 

Der Holzbau aus vorgefertigten Elementen stülpt sich konstruktiv über das in Massivbauweise erstellte Untergeschoss. Auch im Innenraum findet die Materialisierung in Holz Anwendung. Die großen, offenen Versammlungsräume wurden teilweise und die Schlafzimmer ganz in Holz ausgekleidet. (Bildquelle: Uffer AG, Savognin)
Die meisten Innenwände wurden als Rahmenbauelemente konzipiert. Innenwände mit aussteifender Funktion wurden mit großformatigen Brettsperrholzplatten gefertigt. Die Decken wurden als vorfabrizierte, mit Splitt gefüllten Hohlkastenelementen ausgeführt. (Bildquelle: Uffer AG, Savognin)
Eines der entscheidenden Argumente für den Holzbau war das enge Zeitfenster, welches für den Bau zur Verfügung stand. Alle Projektbeteiligten waren sich einig, dass es nur mit dieser Bauweise gelingen kann, einen Bau dieser Größenordnung im Frühjahr zu beginnen und im darauffolgenden Herbst abzuschließen. (Bildquelle: Uffer AG, Savognin)
Verschiedene Außenräume ergänzen das Angebot des Betriebsgebäudes. Die Außenwände bestehen aus ca. 30 cm dicken, ausgedämmten und beplankten Rahmenbauelementen. (Bildquelle: Uffer AG, Savognin)

Projektdaten im Überblick:

Projekt: Nordic House, Biathlon Arena Lenzerheide,
Lantsch/Lenz (GR)

Bauherrschaft: Biathlon Arena Lenzerheide AG, Lantsch/Lenz

Architekt:
Pablo Horváth, Architekt SIA/SWB Chur

Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz:
PIRMIN JUNG Schweiz AG, Sargans

Generalunternehmer, Holzbauarbeiten: Uffer AG, Savognin (GR)

Verwendetes Holz:
Fassadenverkleidung aus druckimprägnierter Weisstanne 45 m3, 3-Schicht-Platten 120 m3, Brettsperrholz 80 m3, Brettschichtholz 70 m3;
Duo / KVH 180 m3, 15-mm-Gipsfaserplatten 60 m3, 15-mm-OSB-Platten 15 m3

Chronologie: Projektwettbewerb 2013, Baueingabe 2015, Realisierung 2016

Quelle: Uffer AG, Savognin (GR) / Pablo Horváth, Architekt SIA/SWB Chur