Der Skisportartikelhersteller Atomic Austria, Teil der finnischen Amer-Sports-Gruppe, wertete den Standort Altenmarkt mit einer neuen Logistikhalle erheblich auf. Das Traditionsunternehmen setzte aufgrund der ökologischen und technischen Vorteile erneut auf die Errichtung in Holzbauweise. Der Logistik-Neubau wurde mit einem wirtschaftlichen Tragsystem und Dachelementen aus Holz von Rubner Holzbau Ober-Grafendorf realisiert.
In Altenmarkt werden neben Atomic-Ski auch die Skimarken Salomon, Armada und Volant hergestellt. Aufgrund der zentralen Lage ist die Pongauer Gemeinde für die wichtigsten Absatzmärkte im Alpenraum eine wesentliche Logistik-Drehscheibe für den finnischen Konzern Amer Sports. Dafür wurde kürzlich massiv in moderne und digitale Produktionsanlagen sowie die umfangreiche Erweiterung des Logistikzentrums investiert. Durch die erhebliche Aufwertung des Standorts bleibt Atomic ein in Österreich verwurzeltes Unternehmen mit Produkten „Made in Austria“.
„Made in Austria“ ist auch das neue Logistikzentrum von Atomic. Statik, Ausführungsplanung, Produktion, Lieferung und Montage übernahm Rubner Holzbau Ober-Grafendorf in Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmen Granit aus Graz.
Ein Teil der Bestandsbauten wurde bereits in der Vergangenheit in Holzbauweise ausgeführt. Die Eigenschaften des Werkstoffs, seine Verarbeitbarkeit, seine Optik und Haptik überzeugen: Holz ist der einzig nachwachsende Rohstoff, der Energieaufwand bei Produktion und Verarbeitung ist deutlich geringer als bei Stahl oder Beton – bei vergleichbarer Leistungsfähigkeit, aber viel geringerem Eigengewicht. Dies erlaubt kältebrückenfreies Bauen über große Spannweiten mit Brettschichtholzträgern mit einer Länge von 50 Meter aus einem Stück.
(Foto: © Rubner Holzbau/Michael Liebert)
Das eingesetzte Brettschichtholz bietet eine sehr gute Widerstandsfähigkeit in aggressiven Umgebungen und punktet bei unerwarteten Anforderungen. So bietet das Material einen sehr hohen natürlichen Feuerwiderstand. Die beim Brennvorgang an der Außenseite entstehende, verkohlte Schicht verlangsamt oder verhindert sogar einen tiefergreifenden Verbrennungsprozess des Trägers, sodass Holzkonstruktionen nie spontan versagen. Die Abbrandgeschwindigkeit und somit die Tragfähigkeitsdauer sind berechenbar. Und nicht zuletzt spielte auch die Klassifizierung des Baustandortes gemäß Erdbebenzone 1 eine Rolle bei der Entscheidung für eine Holzbauweise. Maßgebend für die Tragwerksdimensionierung sind die von einem Erdbeben hervorgerufenen Horizontalkräfte der bewegten Gebäudemasse. Das im Vergleich zur Massivbauweise niedrige Eigengewicht der Brettschichtholzkonstruktion wirkt sich hier sehr vorteilhaft aus.
Auch bei Skiern sorgt Holz für Festigkeit und Stabilität. Nicht eine Holzsorte, sondern mehrere – Buche, Esche, Pappel und Karuba – werden in unterschiedlicher Weise kombiniert. Hinzu kommen moderne Materialien wie Karbon, Glasfasermatten, Titanal, Polyamid für Belag und Oberfläche sowie Stahl für die Kanten. Die Möglichkeiten sind Vielfältig, auf Know-how, die Zusammensetzung und die Verarbeitung kommt es an – bei Atomic wie bei Rubner Holzbau. Zwei Unternehmen, die eines verbindet: Holz. Und das neue Logistikzentrum im Salzburger Pongau.
Fertigstellung: 2020
Bauherr: Atomic Austria, Altenmarkt (AT)
Auftraggeber:
Bauunternehmung Granit, Graz (AT)
Generalunternehmer:
Bauunternehmung Granit, Graz (AT)
Architekt:
Dr.Shebl & Partner, Linz (AT)
Dachfläche: 7.000 m2
Brettschichtholz: 262 m3 in Fichte
Bilder: Michael Liebert
Quelle: Pressemitteilung Rubner Holzbau