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Das Gebäude ist ein Hybrid aus Stahlbeton- und Holzbauweise. (Bild: Produktionshalle Hettich B7 © olaf rohl / banz + riecks)
Die hohen Brettschichtholzbinder überspannen den Raum. (Bild: Produktionshalle Hettich B7 © olaf rohl / banz + riecks)
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erwirtschaftet rund 25% des Gebäudeenergiebedarfs. Bild: Produktionshalle Hettich B7 Drohnenaufnahme © Niclas Wieland / banz + riecks)
Industriebaupreis 2018 für Produktionshalle Hettich B7

Mehrgeschossiger Industriebau

Ein großes neues Produktionsgebäude vereint Energieeffizienz, ökologische Belange und eine gute Arbeitsatmosphäre. Die besondere Konstruktion erschafft einen riesigen stützenlosen Raum.

Hohe Brettschichtholzbinder überspannen die Produktionshalle (© olaf rohl / banz + riecks)

"Das Projekt B 7 ist fertigungslogistisch, energietechnisch als auch gebäudetypologisch ein zukunftsfähiger Beitrag zum verantwortbaren Industriebau."

Banz + Riecks Architekten, Bochum 

Stützenfreie Produktion

In Ostwestfalen entstand ein Produktionsstandort eines Herstellers für Möbelbeschläge. Die Architekten mussten sehr sorgsam mit der Ressource Baugrund umgehen. Daher konzipierten sie übereinander liegende Räume. Das oberste Geschoss wurde in Holzbauweise errichtet. 

Auf  1300 Stahlbetonpfählen ruht der gesamte Gebäudekomplex. Die aufwendige Gründung ist dem stark lehmigen, schwierigen Untergrund geschuldet. Das verknüpfte Gebäudekonzept aus drei Baukörpern setzt sich aus Hauptgebäude, Warenein- und Ausgang und einem Bauteillager als zentraler Logistikeinheit zusammen. Die 24.544 qm Nutzfläche finden in 158.000 m³ umbautem Raum Platz. Der Produktions- und Verarbeitungsprozess über vier Höhenebenen gegliedert. Die Fertigungshalle im Erdgeschoss ist in Stahlbeton realisiert, die obere Produktionsebene wurde als stützenfreier Holzrahmenbau ausgeführt. Das keine Stützen in diesem Raum die Dachlast ableiten können, ist das Dach an einer außenliegenden Pylonenkonstruktion befestigt.

Von außen betrachtet kehrt der Baukörper sein Innerstes nach außen: Das viele Sichtholz im Innenraum spiegelt sich in der horizontalen Holzlamellenfassade wider. Geschickt gesetzte vertikale Unterbrechungen der Hölzer geben dem großformatigen Bau seinen eigenen Rhythmus und nehmen ihm die wuchtige Erscheinung. Schmale horizontale Fensterbänder unterstützen diesen Eindruck. In der komplett in Holz gefertigten, oberen Produktionshalle dominieren BSH-Binder und  OSB-Platten den Raumeindruck. Das sichtbare Holz soll hier der prägende Werkstoff sein. Viele  gleichmäßig angeordnete Lichtkuppeln ermöglichen eine gleichmäßige Tageslichtverteilung.

Durch die hochwertige Gebäudehülle, die hohe Luftdichtheit, den Einsatz von 3-fach-Wärmeschutzverglasungen sowie Lüftungsanlagen mit hohen Wärmerückgewinnungsgraden wird unterschreitet der Primärenergiebedarf den von Referenzgebäuden um mehr als 46 % Prozent. Das reduziert die Betriebskosten in einem erheblichen Maß. Mit einer Fläche von 1.750 qm stellt ein Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ca. 25% des Gebäudegesamtenergiebedarfs ( Heizung, Kälte, Lüftung & Licht ) bereit. (Christina Vogt, Gladbeck) 

Die Fassade wurde mit waagerecht verlegtem Lärchenholz beplankt (© olaf rohl / banz + riecks)
Gleichmäßig angeordnete Lichtkuppeln versorgen die tiefen Räume überall mit Tageslicht. (Bild: Drohnenaufnahme Industriebau Hettich B7 © niclas wieland _ banz + riecks)
Insgesamt vier Pylone spannen das Dach ab. (Bild: Drohnenaufnahme Industriebau Hettich B7 © niclas wieland _ banz + riecks)

Projektdaten im Überblick:

Nutzungstyp:
industrielles Fertigungsgebäude

Standort:
im Obrock 125 Kirchlengern

Bauherr/Nutzer:
Hettich GmbH & Co. oHG

Architektur: 
Banz + Riecks Architekten, Bochum 
https://www.banz-riecks.de/

Tragwerksplanung: 
B. Walter Ingenieurgesellschaft mbH
https://www.ing-walter.de/

Holzbau: 
WIEHAG Holding GmbH
http://www.wiehag.com/

Realisierung:
06.2016–04.2017

Kennwerte:
BGF 24.544 Quadratmeter
BRI 158.000 Kubikmeter