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Nachhaltige Stadtentwicklung mit Holzbauweise - schon das Rendering verdeutlicht den hohen architektonischen Anspruch des achtgeschossigen Holzgebäudes „Buggi 52“ (Bild: Weissenrieder Architekten // Jonas Bloch Visualisierung)
"Buggi 52" FSC-zertifizierter Achtgeschosser in Freiburg

Holzrahmenbau kombiniert mit Brettsperrholz-Rippenelement-Bauweise

Es ist ein Gebäude, das bisher hierzulande seinesgleichen sucht: „Buggi 52“, das erste FSC-zertifizierte Holzgebäude Deutschlands wurde Ende 2020 in Freiburg aufgestellt. Das Gebäude an der Bugginger Straße liegt mit 25 Metern Gesamthöhe knapp unter der Hochhausgrenze und selbst Aufzugsschacht, Treppenhaus und Außenfassaden bestehen aus Holz.

Von der Tür bis zum Dach aus FSC-zertifiziertem Holz. (Holzbau Bruno Kaiser GmbH // Fotograf: Granacher, Waldshut-Tiengen sowie Weissenrieder Architekten // Jonas Bloch Visualisierung)

Heimisches Holz

Das Holzbauunternehmen Holzbau Bruno Kaiser GmbH aus Bernau verwendete für die tragenden Deckenbauteile des innovativen Achtgeschossers die Produkte des ebenfalls in der Region beheimateten und auf Brettsperrholz spezialisierten Herstellers Lignotrend. Sie erfüllten die hohen Ansprüche lückenlos: Hervorragender Schallschutz zwischen den Wohnetagen mit insgesamt 30 Wohneinheiten und der in Gebäudeklasse 5 geforderte 90-minütige Feuerwiderstand sind gesichert, ohne die Holzoberfläche zu verkleiden. Bei „Buggi 52“ wird Holzrahmenbau mit der optimierten Brettsperrholz-Rippenelement-Bauweise kombiniert, wodurch weniger Holz verbraucht wird.

FSC-geprüftes Holz

Die Bauherrin „IG Klösterle“ und der Projektentwickler Sutter³ GmbH & Co. hatten zum Ziel, das Projekt nach dem neuen, überarbeiteten FSC-Standard (FSC-STD-40-006) zu zertifizieren. Daher wurden die im Gebäude eingesetzten Brettsperrholzelemente ebenfalls gemäß FSC geprüft.  Auch für die innen sichtbare Fläche der Echtholzdecken wählte das für Entwurf, Planung und Genehmigung verantwortliche Büro Weissenrieder Architekten BDA regionales Holz – die heimische Weißtanne, astfrei verleimt. Wichtig für die Gewährleistung der Wohngesundheit sind dabei die strengen Emissionsprüfungen der Produkte entlang der strengen Kriterien von natureplus.

Die geschlossene Lage im unteren Bereich der großformatigen Deckentafel ist für 90 min Feuerwiderstand ausgelegt. (Bild: Holzbau Bruno Kaiser GmbH // Fotograf: Martin Granacher, Waldshut-Tiengen)
Die Bauordnung von Baden-Württemberg lässt als erste auch in Gebäudeklasse 5 Holz-Sichtqualität zu: Die Deckenelemente bringen die endfertige, astfreie Weißtannenuntersicht bereits bei der Montage mit. (Bild: Holzbau Bruno Kaiser GmbH // Fotograf: Martin Granacher, Waldshut-Tiengen)

Brandschutz: Sichtbares Holz auch bei Gebäudeklasse 5

Mehrgeschossige Gebäude wie das „Buggi 52“ in Gebäudeklasse 5 erfordern einen höheren Feuerwiderstand. Mit ihrem schichtweisen Aufbau können die Brettsperrholz-Deckenelemente flexibel auf alle Brandschutzanforderungen reagieren: Holz-Zusatzlagen sorgen für den nötigen Feuerwiderstand von REI 90, durch die komplette Füllung der Kammern mit Splitt verbleiben keine offenen Hohlräume. Die Landesbauordnung Baden-Württemberg erlaubt, dass Decken aus Holz auch in Gebäudeklasse 5 unverkleidet bleiben dürfen. Zum Vorteil für die künftigen Bewohner des „Buggi 52“ können die Planer also die besonderen, astfreien Weißtanne-Sichtqualitäten der Deckenbauteile auch im mehrgeschossigen Holz-Wohngebäude zeigen.

Ruhequalität in Holzgebäuden

Schließlich bewähren sich die Decken auch mit außerordentlichen Schallschutzqualitäten im Geschossbau: Ebenfalls ohne unterseitige Bekleidung verhindert der geprüfte Aufbau die Trittschallübertragung zwischen den Geschossen effizient – auch im Tieftonbereich. Die Wohnungstrenndecken in „Buggi 52“ können sich mit den vom Holzbau Deutschland Institut publizierten neuesten Zielwerten für Holzdecken der Klasse „Komfort“ messen, in der Gehgeräusche besonders berücksichtigt werden.

Die Bewohner können nun alle Vorteile moderner Holzbauarchitektur genießen: Bestes Raumklima, gute Akustik und hohe Designqualität.

(Quelle: Lignotrend / Holzbau Bruno Kaiser / architekturkontext Iris Darstein-Ebner)