Bei dem richtungsweisenden Wohnungsbau für Studierende leistet eine Fassade aus vorgefertigten Holztafelelemente einen nachhaltigen Beitrag für eine optimierte Ökobilanz. Der Deutsche Holzbaupreis 2013 würdigte das Fassadensystem mit hochgedämmten Holzbauteilen von ACMS Architekten mit einer Anerkennung.
Im Universitätsstandort Wuppertal wird in den nächsten Jahren die Zahl der Studierenden stark ansteigen. Die Bergische Universität Wuppertal wird von Austauschstudenten zunehmend positiv angenommen. Der Bedarf aus steigenden Studentenzahlen kann daher zukünftig über das zurzeit existierende Wohnungsangebot des Hochschul-Sozialwerk Wuppertal nicht mehr abgedeckt werden. Aus diesem Grund wurde die Bebauung mit dem experimentellen Wohnungsbau von ACMS Architekten aus Wuppertal auf dem Campus verdichtet
Mit minimierten Eingriffen in den Südhang und in besonderer Weise auf die Topografie reagierend sind drei Gebäude für 84 Studierende entstanden. Ob die gestiegene Anfrage auch langfristig Bestand hat, kann jedoch nicht eindeutig beantwortet werden. Die Gebäude sind so entworfen, dass sie auch für den „normalen“ Wohnungsmarkt nutzbar und attraktiv sind. Die Konzeption von durchlässigeren Grundrissen wurde seitens des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr im Wohnraumförderprogramm als „Experimenteller Wohnungsbau“ gefördert.
Die kompakten, in ihrer Abmessung optimierten Baukörper umschließen ein schmales Treppenhaus. Die gesamte Nutzfläche ist frei von tragenden Bauteilen und Steigesträngen. Flachdecken ermöglichen den freien horizontalen Leitungsverzug. Die Grundrisse der Studentenappartements können bei Bedarf zu 3-Pers.- Wohnungen im Sinne des Wohnraumförderprogramms umgebaut werden.
Es wird in besonderem Maße auf die Hangsituation eingegangen. Das Gebäude wird auf jeder Ebene über Stege und Brückenkonstruktionen als Außenerschließung organisiert, an welche seitlich ein Aufzug angestellt ist. Die Ebenen sind alternativ organisiert als Studentenwohnanlage mit 6-Pers.-Wohngemeinschaften, bzw. als 1-Pers.- und 3-Pers.- Wohnungen nach Wohnraumförderprogramm.
Link zur Webseite von ACMS Architekten
Adresse
Im Ostersiepen 9+11/ Max-Horkheimer-Straße 10-16 42119 Wuppertal
Bauzeit
02/2011 bis 09/2012
Bauherr/Bauherrin
Hochschul-Sozialwerk Wuppertal ÄöR
Architekten
Architektur Contor Müller Schlüter
Tragwerksplaner
Tichelmann & Barillas Ingenieurges. mbH Darmstadt
Holzbau
Holzbau Brüggemann GmbH & Co. KG
Bauweise
Hybridbauweise Stahlbetondecken und -stützen, Fassade aus vorgefertigten Holztafelelementen
Konstruktion
Stahlbetonskelett
Technische Ausstattung
Fernwärmeanschluss im Verbund mit benachbartem Bestandsgebäude
Objektdaten
Bruttogeschossfläche 3.300 m³, Bruttorauminhalt 9.250 m³, Fassadenflächen 2610 m², 3 Baukörper mit je 4 Vollgeschossen und 1 Untergeschoss (1/2 Technik), flexible Grundrissstruktur, unterschiedliche Wohnnutzung möglich, Erstkonfiguration: Wohnflächen gemäß Förderung:
1-er-Apartments = à ca. 28,40 m²
2-er-Apartments = à ca. 48,40 m² – 53,00 m²
6-er-Apartments = á ca. 178,00 m²
Anzahl der Plätze: 16 in Einzel-Apartments 44 in Doppel-Apartments 24 in 6-er-Apartments für insgesamt 84 Bewohner
Energiekonzept
Passivhausstandard, kompakte Gebäudeform, hohe Außenwanddämmung, zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Einsatz Photovoltaik vorgerüstet
EnEV: beheizbares Volumen: ca. 9.250 m³ Umfassungsfläche: ca. 3.900 m² Gebäudenutzfläche AN : ca. 3.000 m²
Primärenergiebedarf (Bsp. Haus 2): 36 kWh/(m²a)
Endenergiebedarf: 42 kWh/(m²a)
Passivhaus: nachgewiesen (Hinweis: Bezugsflächen abweichend zu EnEV)
Energiekennwert Heizwärme: 13,4 kWh/(m²a)
Primärenergiewert: 30,64 (h1,h3) u. H2 36,48 kWh/m²a)
Die Webseite Ingenieurholzbau.de informiert über die Herstellung und das Bauen mit geklebten konstruktiven Vollholzprodukten wie Brettschichtholz (BS-Holz), Brettsperrholz (X-Lam oder BSP-Holz), Balkenschichtholz (Duobalken® oder Triobalken®) und Furnierschichtholz.