Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), informierte sich bei seinem Besuch am Stand der Holzwirtschaft unter anderem über die Möglichkeiten der digitalen Planungs- und Produktionsprozesse im modernen Holzbau. Vorgestellt wurden die Produktion von Bauteilen eines Parkhauses in Holzhybridbauweise – ein Projekt der TU München – sowie ein Forschungsprojekt des BIM-Instituts der Bergischen Universität Wuppertal zur Verwendung von RFID auf Baustellen.
Ziel des Gemeinschaftsstandes war, den Zusammenhang von innovativem Holzbau und Klimaschutz aufzuzeigen. Architekturmodelle von Studierenden der FH Potsdam, eine Holzkonstruktion der Firma Derix und die neue Internetpräsenz Ingenieurholzbau.de zeigten anschaulich den Einsatz von Holz bei der städtischen Nachverdichtung. Die Woche der Umwelt richtete sich explizit auch an Vertreter der Politik: Neben dem Baustaatssekretär Adler informierten sich bspw. MdB Cajus Caesar, MdB Petra Crone und die Parteivorsitzende der Grünen, Simone Peter, am Gemeinschaftsstand des DHWR über die Möglichkeiten moderner Holzbauweise.
Fachforum „Urbaner Holzbau“
Auf einem Fachforum zum Thema „Urbaner Holzbau“ unter Leitung der Architekturjournalistin Bettina Schürkamp diskutierten der Bundestagsabgeordnete Cajus Caesar, Kuratoriumsmitglied der Deutschen Bundesumweltstiftung (DBU), Reiner Nagel, Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, Prof. Dr. Stefan Winter, Ordinarius für Holzbau und Baukonstruktion an der TU München und Jürgen Bartenschlag, Architekturbüro Sauerbruch Hutton, über Baukultur und Klimaschutz. MdB Caesar verwies darauf, dass die DBU seit dem vergangenen Jahr das nachhaltige Bauen mit einem Förderschwerpunkt unterstützt. Reiner Nagel plädierte dafür, den Anteil an Holzbauten auch aus energiepolitischen Gründen zu erhöhen und betonte die Bedeutung des seriellen Bauens mit Holz. Beim Holzbau seien auch gestalterische Potenziale vorhanden. Prof. Dr. Winter wies auf die Notwendigkeit hin, bestehende Hemmnisse für den Einsatz von Holz in den Bauordnungen und anderen nationalen und europäischen Regelwerke zu beseitigen. Die große Bandbreite architektonisch anspruchsvoller und zugleich wirtschaftlicher Holzbauten wurde von Jürgen Bartenschlag aufgezeigt. Anhand der mehrfach ausgezeichneten Immanuelkirche Köln und des in der Planung befindlichen Universal Design Quartiers in Hamburg, einem Wohnkomplex mit 371 modularen Mikro-Apartments für die Dritte PRIMUS Projekt GmbH, veranschaulichte er, welche vielfältigen Möglichkeiten der urbane Holzbau heute bietet.
Positives Fazit
„Bei der Woche der Umwelt konnten wir ganz unterschiedlichen Besuchern das Thema Holzbau und nachhaltige Holznutzung nahe bringen“, so DHWR-Geschäftsführer Dr. Denny Ohnesorge. „Neben Politik- und Verbandsvertretern hatten wir zum Beispiel auch Tischler, Mitarbeiter von Umweltorganisationen und interessierte Häuslebauer zu Gast.“ Insgesamt zieht er eine positive Bilanz. „Wir freuen uns, dass die Fachjury uns aus über 600 Bewerbern ausgewählt hat und wir mit dem Thema ‚Wie Holzbau das Klima schützt’ auf einer solch renommierten Veranstaltung vertreten sein konnten.“
Hintergrund
Insgesamt informierten sich bei der Woche der Umwelt knapp 12.000 Besucher in Park des Schlosses Bellevue darüber, wie lösungsorientierte Innovationen im Natur- und Umweltschutz entwickelt und Modellvorhaben praxisnah umgesetzt werden. Auf rund 4.000 Quadratmetern reichte das Themenspektrum der 200 Aussteller von Klimaschutz über Energie, Ressourcen, Boden und Biodiversität, Mobilität und Verkehr bis hin zu Bauen und Wohnen. Veranstalter der Woche der Umwelt, die 2016 bereits zum fünften Mal stattgefunden hat, war die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Am Gemeinschaftsstand des Deutschen Holzwirtschaftsrates beteiligten sich die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e. V. (AGR), der Bundesverband ProHolzfenster, der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH), der Deutsche Holzfertigbau-Verband e. V., der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V. (DEPV), Holzbau Deutschland, die Studiengemeinschaft Holzleimbau e. V. und der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V. (VHI). Beworben hatten sich die Projektpartner unter dem Dach der Initiative HolzProKlima, die sich seit Jahren für nachhaltige Holzverwendung einsetzt.