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Im Mittelpunkt des Maggie's Leeds – Beratungszentren für Krebspatienten im nordenglischen Leeds steht die Idee, dass sich eine sorgfältige architektonische Gestaltung positiv auf das menschliche Wohlbefinden auswirkt. Nicht zuletzt deshalb ist das Erscheinungsbild dieses Neubaus vor allem vom natürlichen Baustoff Holz geprägt. (Hufton+Crow)
Warum Holz das Wohlbefinden und die Genesung fördert

Gesundheitsbau in Holzbauweise:
nah am Menschen, gut fürs Klima

Gerade in den Bauten des Gesundheitswesens sind die spezifischen Baustoffeigenschaften von eminenter Bedeutung. Natürliche Materialien wie Holz sorgen für baubiologisch und emotional angenehme Räume, die Stress vermindern und den Heilungsprozess fördern.

Gesundheitsbau in Holzbauweise:
der Patient als Gast

Bei der Gestaltung unserer Lebensumgebung spielt Holz seit jeher eine wichtige Rolle. Holz ist ein natürlicher, gleichermaßen robuster wie leicht zu verarbeitender Baustoff, der seit Jahrtausenden zur Herstellung von Alltagsgegenständen, aber auch für den Bau von Möbeln und ganzer Häuser eingesetzt wird. Allein durch diese buchstäblich gewachsene Historie erscheint es fast selbstverständlich, dass wir uns diesem Material, das ebenso Teil der Natur ist wie wir selbst, eng verbunden fühlen. Diese Verbindung rückt gerade dann in den Fokus, wenn wir uns nicht wohl fühlen oder krank sind. In diesem Fall helfen die baubiologischen und bauphysikalischen Eigenschaften von Holz, das Raumklima und die Raumatmosphäre und damit auch unser Wohlbefinden bzw. unsere Genesung zu verbessern.

Indem es Feuchtigkeit speichern und abgeben kann, trägt Holz maßgeblich zur Regulierung des Raumklimas bei. Zudem verfügt es über optisch „warme“ Oberflächen, die sich dank seiner niedrigen Temperaturleitfähigkeit tatsächlich behaglich warm anfühlen und auf diese Weise wohltuend und beruhigend wirken. Außerdem ist Holz in der Lage, Tönen im Raum eine akustisch angenehme, warme Klangfärbung zu verleihen. All dies gilt nicht nur für Innenausstattungen aus Holz, sondern auch für die sichtbaren Teile von Holztragwerken – beispielsweise Vollholzstützen und -balken oder Konstruktionen aus Brettschichtholz- oder Brettsperrholzelementen.

Das neue Bettenhaus der kommunalen Waldkliniken Eisenberg wurde nach dem Healing Architecture Konzept gestaltet. Neben den Besonderheiten des Patientenzimmers zeichnet sich der Neubau des Krankenhauses auch durch die Gestaltung der Restauranteinheiten aus. Die besondere Atmosphäre wird hier durch das hochwertige Eichenparkett am Fußboden in Kombination mit dem offen gestalteten Brettschichtholztragwerk und den lichtdurchfluteten Räumen unterstrichen. (© Architektur: HDR Germany, Matteo Thun & Partners | Foto: HGEsch)
Die Gesundheitseinrichtung Josefhof, Graz der österreichischen Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) dient der stationären Gesundheitsförderung und Prävention. Das Gebäude wurde innerhalb von 16 Monaten in Holzmodulbauweise errichtet. Das Hallenbad wird von einer Sonderkonstruktion aus Brettsperrholz und Stahl als „Virendeel“-Träger überspannt. (Foto: © pierer.net)

Gesundheitsbau in Holzbauweise:
Heilungsprozesse fördern

In Bauten des Gesundheitswesens sind die Vorteile von Holz von noch größerer Bedeutung als in allen anderen Gebäudetypologien. Schließlich sind in Kliniken, Rehazentren, Alten- und Pflegeheimen vornehmlich empfindliche, gesundheitlich geschwächte Menschen anzutreffen, die sich oft fast rund um die Uhr in denselben Räumlichkeiten aufhalten. Ihnen eine Umgebung bereitzustellen, die durch gesunde Materialien sowohl ihre physische Verfassung als auch ihr psychisches Wohlbefinden stärkt, sollte in allen Gesundheitseinrichtungen oberstes Ziel sein. Nicht zu vergessen ist aber auch, dass Gesundheitsbauten sehr viele Arbeitsplätze bieten, an denen sich die räumlichen, baubiologischen und emotionalen Eigenschaften von Holz positiv auch auf die in der Regel an der Belastungsgrenze arbeitenden Beschäftigten auswirken.

Durch die helle Holzverkleidung im Innern des Geburtshauses Terra Alta entsteht ein wohliges Gefühl von Schutz und Geborgenheit. Durch die schnelle Holzbauweise konnten die neuen Räumlichkeiten nach nur sieben Monaten bezogen werden. (Bildquelle: PIRMIN JUNG Schweiz AG)
Der neue Anbau der Dengler Klinik in Baden-Baden wurde bis auf das Erdgeschoss komplett in Holzbauweise ausgeführt - das ist im Klinikbau nicht nur aus ökologischer Sicht wegweisend. Die raumsparenden Holzwände führten zu einem Flächengewinn, was schon aufgrund der Hanglage besonders wichtig war. (Foto: Daniel Vieser Architekturfotografie)
Im Sinne des Patienten- und Mitarbeiterwohls entschied sich die Klinikleitung der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft auch bei einem weiteren Krankenhausbau für die Ausführung in Holz. Im Innenausbau wurde ebenfalls großflächig auf heimisches Holz gesetzt, da Holzwände und Holzböden ebenfalls zu einem positives Raumklima beitragen. (© paul ott fotografiert)
Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) gilt als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Betriebsführung und des klimafreundlichen Bauens in Österreich. Auf dem Gelände des Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum (LKH) Graz Süd-West hat im Frühjahr 2018 das erste "Holzkrankenhaus" der Steiermark seinen Betrieb aufgenommen. (© paul ott fotografiert)