Schulen, Kindergärten und Bildungsbauten zählten zu den Bautypologien, für die Architekten schon seit Jahren den Holzbau ins Auge fassen. Aktuell schreitet der Holzbau vielerorts darüber hinaus und wird auch für öffentliche Bauten wie Museen oder Kirchen salonfähig.
Der Deutsche Holzbaupreis hat über Jahre immer wieder hervorstehende Beispiele aus den Bereichen Schul- und Bildungsbauten mit Preisen und Anerkennungen bedacht. Im Jahr 2015 wurde mit der Kindertagesstätte Don Bosco ein weiteres Projektbeispiel in Wuppertal mit einer Anerkennung geehrt. Mit seinem klar gegliederte Baukörper und einem großzügigen Erschließungskorridor ist diese Kindertagestätte ein Beispiel für einen atmosphärischen Bildungsbau mit einer engen Wechselwirkung zwischen Innen- und Außenraum. Durch die stete Weiterentwicklung von Materialien und Konstruktion, verfügen die heutigen Ingenieurholzbauten über ein angenehmes Raumklima in mit einem natürlichen Rohstoff.
Holz kann auch bei Ergänzungsbauten zu bestehenden Schulkomplexen die erste Wahl sein. Um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören, nutzen Schulorganisationen die langen Sommerferien für die Errichtung der zusätzlichen Räumlichkeiten. Der hohe Grad an Vorfertigung ermöglicht eine geräuscharme und schnelle Bewältigung der einzelnen Bauabschnitte. Heute entstehen räumlich anspruchsvolle Ergänzungsbauten, die die kurz angedachten und ewig währenden provisorischen Pavillons der früheren Jahrzehnte vergessen lassen.
Neben diesen erprobten Bauaufgaben entstehen heute allerdings immer mehr Überraschungsbauten im öffentlichen Bereich, bei denen die Bauweise Holz mit seinen spezifischen Eigenschaften überzeugend punkten konnte. Eine Kirche aus Holz – dieser Gedanke mag für das eine oder andere Gemeindemitglied der Brückenschlaggemeinde in Köln-Stammheim zunächst befremdlich gewirkt haben. Das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton hatte den Wettbewerb erfolgreich mit einer klar strukturierten Betonkonstruktion gewonnen. Bei der Ausführungsplanung hingegen, kam es immer wieder zu schwierigen Punkten, so dass schließlich der Baustoff Holz in den Fokus der Planer rückte. Die Baukostenermittlung ergab eine ehebliche Kostenreduktion. Auch in der räumlichen Anordnung versprach der Holzbau mit den großzügigen Schiebetürsystemen einen erheblichen Vorteil. Die Gemeinde wurde mit dem Kirchenvorstand in jeder der Entscheidungen einbezogen. Gemeinsam mit der Firma Merk Timber entwickelten die Architekten eine Gebäudekonstruktion, die das Gebäude effizient trägt und dennoch eine besondere ästhetische Ausstrahlung besitzt. Für Sauerbruch Hutton war die Entwicklung einer Holzkonstruktion für die Immanuelkirche zunächst Neuland. Gemeinsam mit Merk Timber entstand eine Gebäude, das im räumlichen Maßstab so detailliert und präzise wie ein Möbel gefertigt wurde. Belohnt wurde dieses Engagement mit mehreren Architekturauszeichnungen wie dem Deutschen Architekturpreis 2015 und Deutschen Holzbaubaupreis 2015. Die Kirchengemeinde nutzt das Gebäude heute genauso begeistert wie am ersten Tag, so dass sich diese Vorstadtgemeinde auch heute über ein reges Gemeindeleben verfügt.
Die expressive Konstruktion der Fondation Louis Vuitton in Paris demonstriert eindrücklich wie spannende die Symbiosen von Holz mit anderen Werkstoffen sein können. Bei immer mehr Projekten leistet der Ingenieurholzbau raumprägende Teilleistungen, die der Architektur eine ganz eigene Ausstrahlung verleihen.
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